LICHT.23
Interaktive Konzertperformance im Spannungsfeld digitaler Transformation
Für Sopran, Klavier, elektronische Musik, Licht und Publikum
Die Konzertperformance LICHT.23 entführt das Publikum auf eine multisensuale Erlebnisreise: Die Zuschauer:innen treten als Akteure in einem immersiven Setting an, bei dem Licht und Sound die Regie übernehmen und für jede Person eigene Erfahrungsräume kreieren. Das Projekt behandelt die Frage nach Entgrenzung und Abgrenzung des Individuums im Spiegel moderner digitaler Technologien.
THEMA
In einer Welt, in der jeder unserer Lebensbereiche von digitalen Medien durchdrungen ist, werden neue Fragen zur Erfahrbarkeit des eigenen Wirkungsraums aufgeworfen. Selbstwahrnehmung und Reflexion, Freiheit und Verantwortung gewinnen neue Dimensionen.
Es geht um Verführung, Täuschung und Verkehrung: Die Zuhörer:innen bewegen sich
im Spannungsfeld zwischen den spielerischen Möglichkeiten modernster
Tracking-Technologie und der zunehmenden Vereinnahmung durch Algorithmisierung.
Im Gegensatz zu Simulationen via Virtual Reality ist der Mensch in LICHT
real unterwegs und erfährt die Veränderung im Zustand nicht illusorisch,
sondern am eigenen Leib. Das Publikum erlebt ein Wechselspiel zwischen
Selbstbestimmtheit und Ausgeliefertsein. Das intensive Eintauchen in die Musik
gewährt ein Innehalten, ermöglicht die Konzentration und den Rückzug ins
Innere.
Das Ich im LICHT – eine Frage der Perspektive
Das Publikum findet beim Betreten des dunklen Raumes ein Lichtraster vor und jede Person bekommt ihren Platz in einem der Felder zugewiesen. Die einzelnen Kästchen werden über eine Tracking-Technik gesteuert: Alle Personen werden separat erfasst, sodass die Lichtfelder deren Bewegungen im Saal verfolgen können. So werden aus Teilnehmer:innen Protagonisten und gleichsam Gestaltungselemente der Performance.
„Klassischer“ Liedgesang trifft auf elektronische Klangwelten im 3D-Sound: Die Vorstellung beginnt als Einladung zu einem Hörerlebnis mit zwei Performerinnen (Sängerin und Pianistin), die das Publikum mit Songs von George Crumb und Henry Purcell auf eine musikalische Reise nehmen. In Reaktion auf die computergesteuerten musikalischen Interventionen der Komponistin Marion Wörle gerät das Raster in Schwingung. Das Zusammenspiel aus „klassischem“ Liedgesang und elektronischer Komposition erzeugt eine Spannung, die durch die Lichtchoreografie dramaturgisch gespiegelt wird. Die komplexe Mehrkanal-Komposition ist als immersive Konzertinstallation angelegt, die stark mit der Räumlichkeit spielt. Das Publikum kann sich frei im Raum um die Protagonistinnen herumbewegen und die Veränderung des Lichtspiels und der Akustik erforschen.
Der persönliche Lichtraum begleitet die Person während der
gesamten Aufführung und lädt zum Entdecken und Erspüren ein: Wie verhält sich
der eigene Raum und was passiert, wenn dieser andere Erfahrungsräume tangiert?
Was, wenn der eigene Kreis gestört wird? Wie viel Distanz ist notwendig, damit
man sich wohl im eigenen Inneren fühlt? Entgrenzung und Abgrenzung persönlicher
Räume werden so sensorisch erfahrbar.
PERSPEKTIVEN
mehr LICHT: Interview Regieteam
Das Regieteam Anja-Christin Winkler und Ilka Seifert stehen Rede und Antwort zu Fakten, Gedanken, Hintergründen des Konzeptes zu LICHT.
mehr TECHNIK: Interview Lichtdesigner
Der Lichtdesigner Gen.Pi gibt Einblick in den technischen und gestalterischen Prozess der
LICHTkomposition.
mehr SOUND: Interview Komponistin
Die Komponistin und Computermusikerin Marion Wörle erzählt mehr zu ihrer Arbeit und ihren Gedanken bei der Kreation von LICHT.
mehr KLANG: Interview Interpretinnen
Die Liedpianistin Mediha Khan und die Sopranistin Sarah Kollé teilen ihre Erfahrungen und Gedanken zu LICHT.
Mitwirkende
TEAM
Künstlerische Leitung: Ilka Seifert, Anja-Christin Winkler
Gesang: Sarah Kollé
Klavier: Mediha Khan
Komposition und Sounddesign: Marion Wörle
Visual Arts und Tracking: Gen.Pi (Felix Richter), Albrecht Meixner, Simón Jaramillo Vallejo
Projektmanagement: Patricia Thomas, Johanna Wend
PARTNER
Die Inszenierung LICHT wurde zusammen mit der Computermusikerin Marion Wörle und dem Licht- und Medienkünstler Gen.Pi realisiert. Die Auswahl der Stücke von Purcell und Crumb wurde durch die Sopranistin Clara Barbier Serrano und die Pianistin Mediha Khan erarbeitet.
Musik
George Crumb (*1929)
- Apparition (1979) – Elegiac Songs and Vocalises
for Soprano and Amplified Piano
Text: Walt Whitman's 'When Lilacs Last in the Dooryard Bloom'd'.
- Music for a while (1692)
aus: Oedipus.
Text: John Dryden, Nathaniel Lee - Crown the altar Z312/6 (1693)
Text: Nahum Tate - The fatal hour Z421 (publ. 1702)
Text: anonymus - Entrance of Night – See, even Night herself is here
aus: Fairy Queen (1692)
Text: anonymus
- LICHT (2021) – Elektronische Dialoge und Interventionen für 33 Lautsprecher
LOFFT – Das Theater
Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig
Förderungen
Das Projekt wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie
NEUSTART KULTUR #TakeHeart – Prozessförderung.